Zwangsoptimismus oder Determinismus?

Seit der Jahrtausendwende gab es die immerfortwährende Bemühung eine Makkabiherrenhockeymannschaft ins Leben zu rufen und zu etablieren.

Endlich geschafft die Mannschaft zusammenzubringen haben wir es zu den European Maccabi Games 2015 in Berlin. Die EMG war ein Riesenevent, und ein für jeden Spieler unvergesslicher und emotionaler Moment wurde es mit dem Einlauf zur Nationalhymne im Deutschlandtrikot im ersten Spiel im Berliner Olympiastadion. Das berüchtigte Stadion der Olympischen Spiele von 1936….

Damals fühlten wir uns  – trotz des verlorenen Finales – als Sieger. Sieger 70 Jahre nach dem Krieg, nach Ausschluss aus Sport und Leben, nach Vertreibung und Tod. Als Sieger, weil unsere Familien zurückgekommen waren, weil wir wieder jüdisches Leben in Deutschland leben und weil wir unseren Sport für unsere Farben mit Stolz und voller Freude in aller Öffentlichkeit ausleben wollten, konnten und dies auch taten.

Nur knapp vier Jahre später sind wir uns nicht mehr ganz so sicher, ob dies in Deutschland wirklich so jederzeit und überall möglich ist. Bei sich wiederholenden Wahlergebnissen einer rechtsradikalen Partei von annähernd einem Viertel der abgegebenen Stimmen, bei gleichzeitigem perfidem, stereotypen Antisemitismus in sehr großen Teilen der linken Parteien und Vorurteilen in sämtlichen Schichten und Altersgruppen der Bevölkerung machen wir es uns daher zur Aufgabe, Ark unseren Sport weiterhin in aller Öffentlichkeit auszuüben und haben deshalb beschlossen, nicht nur international zu agieren, sondern ganz regional. Hier in Berlin vor Ort, wo wir leben, lieben und uns nicht unterkriegen lassen!

Wir laden alle Menschen ein, mit uns Hockey zu spielen oder zumindest unsere Hockeyspiele anzuschauen, uns anzufeuern und mit uns die Normalität zu feiern. – Ein Oxymoron? – Mitnichten. Makkabi Chai!